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Antibiotikaresistenz

Erworbene Antibiotikaresistenz

  • bezeichnet die Fähigkeit von Bakterien, eine Resistenz gegen Antibiotika zu entwickeln, gegen die sie zuvor empfindlich waren. Dadurch kann die therapeutische Wirksamkeit des Antibiotikums herabgesetzt oder vollständig aufgehoben sein.  

  • entsteht durch genetische Veränderungen, die während der Exposition gegenüber Antibiotika auftreten. Dabei kommt es entweder zu einer Mutationen (Veränderung) im bakteriellen Genom des Bakteriums selbst oder zu einer Übertragung von Resistenzgenen von anderen Bakterien auf das Bakterium.  

Strategien zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen

  • Verringerung des Einsatz von Antibiotika in Mensch, Tier und Umwelt: Antibiotika sollten in allen Bereichen (medizinische Versorgung, Tierhaltung und Landwirtschaft) nur nach gezielter Diagnostik und stets nur im erforderlichen Umfang eingesetzt werden, um der weiteren Selektion antibiotikaresistenter Bakterien entgegen zu wirken.  

  • Hygiene- und Infektionskontrollen: Präventionsmaßnahmen sollten sowohl in Gesundheitseinrichtungen, in der Landwirtschaft als auch in der Umwelt durch ein koordiniertes Vorgehen von Fachleuten aus Medizin, Veterinärmedizin und Umweltschutz umgesetzt werden.  

  • Förderung der Forschung und Entwicklung neuer Therapieansätze: Die Entwicklung und Anwendung neuer Antibiotika sowie alternativer Therapien sollte stets im Sinne des One Health-Ansatzes erfolgen, um antibiotikaresistente Erreger umfassend und sektorübergreifend entgegen zu treten.  

  • Überwachung und Vernetzung: Eine integrierte Überwachung von Antibiotikaresistenzen in Deutschland, die Mensch, Tier und Umwelt umfasst, ermöglicht eine schnelle Identifikation von Bedrohungen und gezielte Reaktionen.  

  • Aufklärung und Sensibilisierung auf allen Ebenen: Die Aufklärung über den verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika und anderen selektiv wirkenden Substanzen sollte in der Humanmedizin, in der Veterinärmedizin sowie in der  Landwirtschaft und der Bevölkerung statt finden.  

Sektorübergreifende Zusammenarbeit zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen

Die Verringerung von Antibiotikaresistenzen erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen One Health-Sektoren: Mensch, Tier und Umwelt.  

 

BVL, BfR, RKI, FLI und UBA arbeiten hier sektorübergreifend zusammen: 

 

  • Überwachung des Antibiotikaeinsatzes bei Tieren und Menschen

  • Analyse von Antibiotikaresistenzen in Tierbeständen und Lebensmitteln (Zoonosen-Monitoring) sowie in Proben von erkrankten Tieren (GERM-Vet)

  • Überwachung der Antibiotikaresistenzen bei Menschen

  • Überwachung und Kontrolle von Antibiotikarückständen und bakterieller Resistenz im Abwasser beispielsweise kommunaler Kläranlagen 

⇒  um Trends und Treiber von Resistenzen zu überwachen, die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen besser zu verstehen und effektive Gegenmaßnahmen zu entwickeln.

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